Stadtplaner hat Alfons Leitl (1909â1975) die im Zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent zerstörte Rheydter Mitte neu erfunden. Die âKammbebauungâ an der HauptstraĂe ist sein sichtbarstes Werk.
Leitl wollte das Stadtbild Rheydts durch eine einheitliche Linie neu ordnen und die wenigen verbliebenen historischen GebĂ€ude geradezu âversteckenâ. Damit niemand die Architektursprache von Leitl störte, gab es 1947 und 1948 sogar ein Bauverbot fĂŒr die Innenstadt. Am Ende konnte Leitl nicht alle Vorstellungen aus seinem Generalbebauungsplan von 1947 durchsetzen. Seine kĂŒnstlerische Vision ist aber deutlich: klar strukturierte Fensterfronten, Vor- und RĂŒcksprĂŒnge und bemerkenswerte Details wie rautenförmig verlegte braune Kacheln.
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Auch das Atlantis-Haus und der Bahnhof mit seinem Platz davor geht auf seine Konzeption zurĂŒck. Doch viele der HĂ€user sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Was Ă€uĂerlich sichtbar ist, drĂŒckt sich auch innen aus: Die Wohnungen sind teilweise nicht mehr zeitgemÀà â energetisch, aber auch in ihrer Struktur. Das Handbuch gibt Hinweise, wie diese verĂ€ndert werden, ohne den Denkmalwert zu zerstören. Und es beschreibt vor allem, wie Hausbesitzer die sichtbaren Elemente so verĂ€ndern sollen, damit der Charme der 1950er Jahre erhalten bleibt.
Genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Denn zum einen erschlieĂt sich nicht jedem, was dort schön sein soll.