Stadt befragt Immobilieneigentümer in Gladbach und Rheydt
Online-Befragung ist Teil einer vorbereitenden Untersuchung für ein städtebauliches Sanierungsverfahren
Analysen über Bauzustand privater Gebäude
Knapp 600 Immobilieneigentümer in den Zentren von Gladbach und Rheydt sind derzeit aufgefordert, einen Online-Fragebogen der Stadt auszufüllen. Mithilfe des Fragenkatalogs und weiterer Analysen möchte die Stadt sich ein Bild über den Bauzustand der privaten Gebäude machen und mögliche städtebauliche Missstände in ausgewählten Bereichen der beiden Innenstädte verschaffen. Die Befragung ist Teil einer sogenannten „Vorbereitenden Untersuchung“, die klären soll, ob die betreffenden Bereiche zu städtebaulichen Sanierungsgebieten im Sinne des Baugesetzbuches erklärt werden können.
Stadt will das Stadtbild aufwerten
Mit dem eingeleiteten Untersuchungsverfahren verfolgt die Stadt perspektivisch unter anderem die Ziele, das Stadtbild aufzuwerten, Leerstände zu reduzieren und den vorhandenen Gebäudebestand baulich und energetisch zu modernisieren.
- Nutzen Sie das Gebäude selbst oder ist es vermietet?
- Handelt es sich um Wohnungen oder Ladenlokale?
- Welche Heizung befindet sich im Gebäude?
- Wie ist der bauliche Zustand?
- Und wann wurde zuletzt in eine Sanierung investiert?
Diese und viele weitere Fragen müssen die Eigentümerinnen und Eigentümer in den festgesetzten Untersuchungsgebieten derzeit beantworten. Neben reinen Fakten geht es aber auch um Einschätzungen und Meinungen, etwa zu den Vor- und Nachteilen, die das Gladbacher oder das Rheydter Zentrum bietet, oder dazu, was private Investoren und die öffentliche Hand zur Belebung der Zentren tun sollten.
Die Befragungsergebnisse sollen den Stadtplanerinnen und Stadtplanern helfen, sich ein genaues Bild über die (städte)bauliche Lage in den Untersuchungsgebieten zu verschaffen. So können konkrete Handlungsbedarfe auf einer soliden Faktenbasis identifiziert werden und mögliche Förderprogramme oder Beratungsangebote passgenau aufgesetzt werden.
Der Online-Fragebogen ist für die Verwaltung ein weiterer Schritt in der „Vorbereitenden Untersuchung“ (VU) gemäß Baugesetzbuch. Die VU hatte im November 2023 damit begonnen, öffentlich zugängliche Daten und Statistiken aufzubereiten und städtebauliche Strukturen zu kartieren und auszuwerten. Weitere Maßnahmen im Prozess sind vertiefte Gespräche mit ausgewählten Eigentümerinnen und Eigentümern sowie öffentliche Beteiligungsveranstaltungen im Frühsommer, zu denen explizit auch Anwohnende und Interessierte eingeladen werden. Insgesamt sind für die vorbereitende Untersuchung rund anderthalb Jahre erforderlich.
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Sanierungsgebiete – ein Instrument für städtebauliche Aufwertung. Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, bei denen die Stadt selbst als Bauherr und Stadtgestalter auftritt, geht es bei den sogenannten Sanierungsgebieten vor allem darum, die Entwicklung privater Immobilien anzustoßen und so das Zentrum als Einkaufs-, Arbeits- und Wohnort zu stärken. Dazu erhält die Kommune in Sanierungsgebieten ein zeitlich und räumlich begrenztes Sonderrecht, um die Sanierungsziele im Sinne des Allgemeinwohls zu erreichen.
Zum „Werkzeugkasten“ im Sanierungsverfahren zählt das Vorkaufsrecht oder die Möglichkeit, Baugesuche zurückstellen, um städtebauliche Fehlentwicklungen zu verhindern. Eigentümerinnen und Eigentümer wiederum erhalten besondere steuerliche Vergünstigungen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen und können durch das Verfahren sicher sein, dass die eigenen Investitionen nicht durch „nachbarliche“ Fehlentwicklungen an Wert verlieren.
Die Untersuchungsgebiete, in denen derzeit Immobilieneigentümer befragt werden, befinden sich im Gladbacher Zentrum rund um die Obere Hindenburgstraße / Alter Markt / Waldhausener Straße sowie im Zentrum Rheydt im Bereich zwischen Bahnhof / Limitenstraße/ Lankes-Gelände. Ob sich in den Gebieten anschließend tatsächlich ein städtebauliches Sanierungsverfahren anschließt, hängt von den Ergebnissen der Untersuchung ab.