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Gesundheitspolitiker fordern Ende der Zeitumstellung

Zeitumstellung an diesem Sonntag um 2.00 Uhr

Politiker der Ampel haben sich für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen. Während der eigene Rhythmus sich im Frühjahr und Herbst an veränderte Lichtverhältnisse gewöhnen muss, kommt die Umstellung hier erschwerend hinzu.

Die FDP hat nun ein Ende der halbjährlichen Zeitumstellung gefordert. Die Abschaffung der Zeitumstellung wäre „ein wichtiger Schritt für die Gesundheit“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, dem „Tagesspiegel“. Er verwies dabei auf Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie psychische Probleme als mögliche Folgen der Zeitumstellung. Eine Abschaffung der Umstellung könne allerdings sinnvollerweise nur innerhalb der EU erfolgen, sagte Ullmann weiter.

Studien belegen, wonach die Zeitumstellung Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben könne. Während der eigene Rhythmus sich im Frühjahr und Herbst an veränderte Lichtverhältnisse gewöhnen muss, kommt die Umstellung hier erschwerend hinzu. Daher sei es richtig, „wenn die Zeitumstellung abgeschafft wird und wir bei einer Zeit, der weltweiten ‚Normalzeit‘ beziehungsweise Winterzeit, bleiben“.

Eigentlich war die Abschaffung der Zeitumstellung bereits geplant, das sah ein Beschluss des Europäischen Parlaments vor. Eine Einigung der EU-Mitgliedstaaten steht aber bisher aus. Uneinigkeit besteht vor allem darüber, ob nach einer Abschaffung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll.

In Deutschland und den meisten Ländern Europas werden am frühen Sonntagmorgen (31. März) die Uhren von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Damit gilt dann hierzulande wieder die „Mitteleuropäische Sommerzeit“ (MESZ). Während sich manch einer beim Vorstellen der Uhr auf Sommerzeit über eine „geklaute Stunde“ Schlaf ärgert, freuen sich andere über einen willkommenen Frühlingsboten. Ziel der 1980 wieder eingeführten Maßnahme war die bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit.

Über Sinn und Zweck der Maßnahme wird seit Jahren gestritten. Umfragen ergeben häufig Mehrheiten gegen die Umstellung. 2018 ließ die EU-Kommission europaweit die Bürger befragen und 84 Prozent waren in der nicht-repräsentativen Untersuchung gegen die Umstellung. Für eine Abschaffung müssten sich die EU-Staaten aber vorher einig werden, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema auf Eis. Auch die aktuelle belgische EU-Ratspräsidentschaft will das Thema nicht aufgreifen, wie sie auf Anfrage bestätigte.

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