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Neue Busanbindung Rheydt Hbf wirft Fragen auf

Am 15.11.2023 befasst sich die Politik mit der Umgestaltung und verkehrliche Anpassung des Vorplatzes am Hauptbahnhof Rheydt

Durch den Neubau des Empfangsgebäudes am Hauptbahnhof Rheydt werden auch die Flächen auf dem Vorplatz wiederhergestellt. In der Planung wurden die Belange der zukünftigen Nutzer, ob Mieter, Besucher oder Fahrgäste in Einklang gebracht.

Verbesserung der ÖPNV Anbindung aus Richtung Rheydt

Der Vorplatz des Hauptbahnhofes Rheydt befindet sich an der Wickrather Straße zwischen dem dortigen Bushof und dem neuen Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes sowie zwischen der Wilhelm-Schiffer-Straße und der Vierhausstraße. Der Vorplatz hat die Funktion einer sicheren Führung der verschiedensten Nutzergruppen zu leisten. Durch die überörtliche Funktion sowohl des Hauptbahnhofes als auch des Bushofes wird die Zuständigkeit in dem stadtübergreifenden Ausschuss für Umwelt und Mobilität gesehen.

Radverkehr wird für den Durchgangsverkehr optimiert

Die Planung sieht vor, dass am neuen Gebäude entlang der Wilhelm-Schiffer-Straße Gehweg in der Breite 2,3 m und ein Radweg auf der Nebenanlage von 1,6 m Breite entstehen.
Der Radweg ist durch einen 0,75 m breiten Sicherheitstrennstreifen vor der Fahrbahn geschützt. In der Wilhelm-Schiffer-Straße bleiben für den motorisierten Verkehr alle Fahrspuren erhalten. Bereits vor der Baumaßnahme war an dieser Stelle ein Radweg vorhanden. Somit sind auch alle Anbindungen des Radweges an das weitere Netz bereits vorhanden.

Überlandbahnhof muss weichen!

Durch die Anlage eines Parkplatzes für den Ankermieter Polizei muss die Haltestelle für den Überlandbus an der Stelle weichen. Ein Alternativstandort ist an der Stadion-Shuttle-Haltestelle im Hauptbahnhof Rheydt gegenüber Gleis 4 gefunden worden. Der Parkplatz soll durch einen Zaun vom öffentlichen Gehweg getrennt werden.

Werden die Fernbusse, die aus Richtung Düsseldorf kommen, zukünftig über den Tippweg und Mittelstraße den Bahnhof Rheydt anfahren?

Ebenfalls für die Polizei wird in der Mitteltrennung der Wilhelm-Schiffer-Straße in Höhe der Zufahrt eine Durchfahrt für die Einsatzfahrzeuge geschaffen. Im nördlichsten Teil der dreieckigen Fläche entsteht der, der Polizei zugeordnete, Behindertenstellplatz ohne Trennung zum öffentlichen Bereich.

Vor dem Empfangsgebäude entlang der Wickrather Straße soll durch den Entfall einer der beiden Fahrspuren für den motorisierten Verkehr mehr Raum auf dem Vorplatz geschaffen werden. Die heutige Geradeausspur wird zur Mobilitätsspur mit zwei Bushaltestellen und drei
Taxiständen in der Nebenanlage.

Im Vorrangstraßennetz der Stadt Mönchengladbach ist die Wickrather Straße nicht mehr Bestandteil. Somit wird eine Reduzierung der Verkehrsmengen angestrebt. Weiterhin sind die Verkehrsmengen in der Richtungsfahrspur vor dem Bahnhof mit etwa 400 Fahrzeugen in der Spitzenstunde relativ gering. Durch den Umzug der Polizei aus der Vierhausstraße in das neue Gebäude am Bahnhof ist es für die Einsatzfahrzeuge nicht mehr notwendig eine Linksabbiegespur vorzuhalten. Auch aus der restlichen Nutzung der Vierhausstraße ergeben sich keine erhöhten Verkehrsaufkommen, die eine Linksabbiegespur an dieser Stelle erforderlich machen. Aus der heutigen Linksabbiegespur wird somit in der Planung eine gemeinsame geradeaus und linksabbiegenden Spur. Die heutige Geradeausspur wird zur Busspur für den Halt der Busse vor dem Bahnhof. Diese Spur dürfen auch Taxen nutzen, für die an dieser Spur auch drei Taxistellplätze eingerichtet werden sollen.

Keine Aussage zur Busanbindung aus Richtung Wickrath!

Der Linksabbieger aus der Moses-Stern-Straße in die Wickrather Straße wird zukünftig die linke der beiden Abbiegespuren verwenden. Die rechte Abbiegespur bleibt Bussen und Taxen vorbehalten. Am Ende der Busspur löst sich diese im Bereich der Einfahrt zur Tiefgarage unter dem neuen Bahnhofsgebäude auf und die Nutzer der Busspur flechten sich untergeordnet in die durchgehende Fahrspur ein.

Durch die begradigte Bordführung am Vorplatz ist es möglich den Fahrradfahrer auf einem 1,6 m breiten Radweg gerade über den Vorplatz zu führen. Auf dem Vorplatz selber und am Eingang zur Polizei im rechten Gebäudeteil sollen durch Hochbeete Begrünungen entstehen.
Da sich unter dem Platz direkt die Tiefgaragendecke befindet, sind keine klassischen Grünbeete möglich. An den Bushaltestellen werden vor der Rampe zur Tiefgarage zwei Wartehäuschen aufgestellt. Die barrierefreie Führung über den Platz wird in Anlehnung an die Führung auf dem Marktplatz Rheydt teilweise über die dortige Entwässerungsrinne und ansonsten über Noppenplatten eingerichtet. Hierbei werden sowohl die Eingänge zum Bahnhof und der Polizei als auch die Trennung zwischen Rad und Fußweg barrierefrei eingerichtet. Ebenso die Einrichtung am gesamten Knotenpunkt Wilhelm-Schiffer-Straße / Wickrather Straße / Bahnhofstraße / Moses-Stern-Straße und die Fußgängerampel über die Wickrather Straße auf Höhe des Fußgängertunnels zum Bahnhof.

RP vom 18.11.2023 : Was wird kritisiert?

In der Bezirksvertretung (BV) Süd merkten die Kommunalpolitiker mehrfach an, dass eine zusätzliche Querungshilfe zwischen Bus- und Hauptbahnhof sinnvoll wäre. „Viele Menschen steigen aus dem Bus aus und haben es dann eilig, zum Gleis zu kommen“, sagte Peter König (FDP). Das sei richtig, so der städtische Verkehrsplaner Christian Scotti. „Aber weil eine Querungshilfe barrierefrei sein muss, müsste dafür der Bordstein am Busbahnhof abgesenkt werden. Das ist bei Bushaltestellen aber nicht möglich.“ Horst Schnitzler von der SPD hatte dafür wenig Verständnis: „Wir diskutieren seit Jahren über eine Umstrukturierung des Busbahnhofs, aber der wurde in die Planung gar nicht mit einbezogen.“

Victoria Mrozik (CDU) äußerte Bedenken über die Sicherheit auf dem Bahnhofsvorplatz. „Wenn dort Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind und auch noch Busse halten, könnte es sehr unübersichtlich werden“, sagte sie. Die Einrichtung von Haltestellen für Busse, die von der Moses-Stern-Straße weiter die Wickrather Straße entlangfahren, sei laut Scotti notwendig: „Wenn diese Linien am Busbahnhof halten und wieder wenden müssten, würde das zu Verkehrschaos führen“, so der Planer. „Aber wir haben ja extra die eine Fahrspur vor dem Bahnhof gestrichen, damit ausreichend Platz ist.“