Der Fassadenspecht und seine Nachmieter
Auch am Berufskolleg Mülfort ist der Fassadenspecht eingezogen. Er hackt Löcher in Hauswände und baut sich in den Wärmedämmverbundsystemen ein attraktives Nest. Er findet hier auf gedämmtem, grob verputzten Fassaden wärmesuchende Insekten und so mancher Spechte brüten sogar in den Hohlräumen, die sich hervorragend in die Dämmung einbringen lassen.
Die ungebetenen Besucher wird man nicht so schnell wieder los. Alle europäischen Vögel stehen unter besonderem Schutz. Sie dürfen allenfalls verscheucht, aber niemals verletzt oder gar getötet werden. Man darf Schäden an den Häusern laut Bundesnaturschutzgesetz nicht reparieren, solange die Vögel brüten.
Das Problem: Die Löcher bekommen Nachmieter. Auch Meisen oder Spatzen nutzen sie für ihre Brut, und das sogar bis zu zweimal im Jahr. Das Loch ist vielleicht den ganzen Sommer über blockiert.
Abgesehen von der Fassade, die natürlich unverletzt bleiben sollte, ist es aus Artenschutzsicht sehr schlecht, wenn Hausbesitzer versuchen, alle Nistmöglichkeiten für die ohnehin schon gefährdeten Gebäudebrüter zu verschließen. Zudem sind in den seltensten Fällen Vogelnester für verstopfte Regenrinnen verantwortlich.