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Grundsteuer in MG: Bald wird es ernst

Grundsteuer in Mönchengladbach: Bald wird’s ernst – auch für Mieter kann es teurer werden.

Allzu lang wird es nicht mehr dauern, bis endlich die ersten Grundsteuerbescheide für 2025 verschickt werden. Denn auch wenn die Aufregung rund um die Reform der Grundsteuer inkl. Grundsteuererklärung in den letzten Jahren groß war, kommt mit dem Bescheid die für Sie wichtigste Information erst noch: Nämlich, wie hoch die neue Grundsteuer ab 2025 denn nun wirklich ausfallen wird.

Für wen ist das wichtig?

Für alle. Den Bescheid bekommt natürlich nur, wer eine Immobilie bzw. ein Grundstück besitzt.
Trotzdem ist das Ganze auch ein Thema für Dich, falls Du zur Miete wohnst: Denn über die Nebenkostenabrechnung kann die Grundsteuer später voll auf Dich und die anderen Mietparteien im Haus umgelegt werden. In Ihrer letzten Nebenkostenabrechnung können sie nachschauen, was sie bisher bezahlt haben. Die monatlichen Nebenkosten kann Ihr Vermieter zwar erstmal noch nicht erhöhen. Aber spätestens mit der Abrechnung für 2025, also irgendwann 2026, wird die Frage, ob die neue Grundsteuer jetzt höher ausfällt oder nicht (oder sogar geringer), sich auch unmittelbar in Deinem Geldbeutel bemerkbar machen.

Was ist der aktuelle Stand?

Bisher sollten Eigentümer vom Finanzamt höchstens Bescheide über den Grundsteuerwert und -messbetrag bekommen haben. Darin steht aber noch nicht, wie viel ab 2025 dann zu zahlen ist. Denn dafür fehlte in diesen Bescheiden noch ein entscheidender Wert: der Hebesatz. Das ist ein Prozentsatz, mit dem der Messbetrag multipliziert wird – erst das ergibt die zu zahlende Grundsteuer. Diesen Hebesatz bestimmt aber jede Kommune einzeln – und zwar erst im Lauf dieses Jahres.

In Berlin ist das schon passiert: Dort sinkt der Hebesatz von bisher 810 % auf 470 %. Auch in vielen anderen Kommunen dürften die Hebesätze für 2025 sinken. Also sowieso alles gut?

Sinkende Hebesätze = sinkende Grundsteuer?

Na ja. Was erstmal nach einer guten Nachricht klingt, muss noch gar nichts heißen: Nur weil der Hebesatz sinkt, zahlt man noch längst nicht weniger Grundsteuer. Denn durch die Reform sieht der neue Grundsteuermessbetrag ganz anders aus. In vielen Fällen dürfte er gestiegen sein. Deshalb ist es eher so: Ein sinkender Hebesatz soll nur kompensieren, was an anderer Stelle (Grundsteuerwert) teurer wird. Die große Frage ist jetzt: Sinkt der Hebesatz in Deiner Kommune stark genug, damit Du 2025 nicht mehr Grundsteuer zahlst als vorher? Das kann je nach Fall unterschiedlich sein. Grundsätzlich sollen die Kommunen den Hebesatz so ansetzen, dass Deine Gemeinde oder Stadt insgesamt genauso viel Grundsteuer kassiert wie zuvor.

Der Haken an der Sache

Verpflichtend ist das aber nicht. Die Kommunen dürfen ihren Hebesatz völlig frei festlegen – auch wenn es dadurch teurer für sie wird. Dass Ihnen ein Kostenhammer droht, ist also zumindest nicht ausgeschlossen. Immerhin: Eine deutliche Erhöhung der Grundsteuer für viele Eigentümerinnen und Eigentümer – und damit auch für Mieter, weil die Kosten eben umgelegt werden können – wäre für die politisch Verantwortlichen Ihrer Kommune schlechte PR für die nächste Wahl. Die doch noch gute Nachricht: Alles heimlich zu machen, dürfte schwierig werden. Denn immer mehr Bundesländer wollen für Transparenz sorgen, wie hoch der Hebesatz für eine gleichbleibende Grundsteuersumme sein müsste. So kannst Du z. B. in Online-Registern selbst nachschauen, ob Ihre Kommune den Hebesatz stärker als eigentlich nötig ansetzt. Als erstes Bundesland hat jetzt Sachsen schon damit losgelegt und für jede seiner Kommunen eine Prognose veröffentlicht, wie hoch der neue Satz sein müsste, damit er fair ist.

Das plant NRW

Eine aktuelle Anfrage zeigt, dass viele ähnliche Initiativen geplant sind: NRW will noch vor den Sommerferien jeder Kommune Hebesatzempfehlungen geben und sie online veröffentlichen. 

Fazit

Trotz all dieser Transparenzpläne teurer werden kann es durch die neue Grundsteuer trotzdem – und zwar für jeden, ganz egal, ob sie Eigentum besitzen oder zur Miete wohnen.
Sie mieten? Dann fragen Sie doch Ende des Jahres mal bei Ihrem Vermieter nach, ob sich die Grundsteuer erhöhen wird. So vermeiden Sie eine böse Überraschung in der Nebenkostenabrechnung und können ggf. ihre monatlichen Vorauszahlungen erhöhen.


Sie haben Eigentum? 

Wie sie die einzelnen Bescheide prüfen und wann sich ein Einspruch mit unserem Musterschreiben (Word-Dokument) lohnt, lesen sie in unserem Ratgeber zum Grundsteuerbescheid.