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Die Geschichte der Kirche St. Paul in Mülfort

Die Geschichte von St. Paul in Mülfort ist eine Geschichte von Aufbruch, Zerstörung und Neubeginn
Vom alten Standort in Alt-Mülfort bis zum Neubau an der Altenbroicher Straße

Wer heute an der Altenbroicher Straße in Mönchengladbach-Mülfort die moderne Backsteinkirche St. Paul betritt, ahnt vielleicht nicht, dass ihre Geschichte von Hoffnung, Zerstörung und Neubeginn erzählt. Zwischen den ersten Bauplänen im frühen 20. Jahrhundert und der feierlichen Weihe des Neubaus 1968 liegt ein bewegter Weg, der eng mit der Entwicklung des Stadtteils verbunden ist.

Erste Pläne – der Wunsch nach einer eigenen Kirche

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts mussten die Mülforter Katholiken nach Odenkirchen zur Messe gehen. Mit dem Bevölkerungswachstum und der Industrialisierung wuchs jedoch der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus. Schon 1907 gründete sich ein Kirchenbauverein, doch der Erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten den Plan.

Die erste Kirche in Alt-Mülfort

1926 war es endlich so weit: Nach Plänen des Architekten Robert Hintzen entstand die erste Kirche im Ortskern Alt-Mülfort. Ein Jahr später wurde Mülfort zum Rektorat erhoben, mit Gottfried Brockhans als erstem Rektor. Damit hatte der Stadtteil erstmals ein geistliches Zentrum, das das Gemeindeleben prägte.

Krieg und Zerstörung

Im Zweiten Weltkrieg trafen Bomben das Gotteshaus schwer. 1943 beschädigten Brandbomben die Kirche, 1944 folgten weitere Angriffe mit Sprengbomben. Nach Kriegsende stand die Gemeinde vor Ruinen – doch der Wille zum Wiederaufbau war stark. Bereits 1950 konnte eine provisorisch instandgesetzte Kirche wieder genutzt werden. Zwischen 1952 und 1957 erfolgten Umbauten, die die Schäden etwas ausglichen, das Gebäude aber nicht zukunftsfähig machten.

Kirche St. Paul Mülfort 1927
Neubau an der Altenbroicher Straße

1964 fiel die Entscheidung für einen kompletten Neubau. 1967 begannen die Arbeiten auf einem neuen Grundstück an der Altenbroicher Straße. Der Rheydter Architekt Gerhard Blume entwarf ein modernes Kirchengebäude mit sechseckigem Grundriss, Backsteinmauern und Zeltdach. Am 15. Dezember 1968 konnte die neue Kirche feierlich geweiht werden – ein stolzer Moment für die Gemeinde.

Architektur und Kunst

Im Inneren setzt der Altar aus rotem Marmor einen markanten Akzent. Ergänzt wird er durch ein kunstvoll gearbeitetes Sakramentshaus und Leuchter aus der Goldschmiedewerkstatt Polders in Kevelaer. Die Betonglasfenster von Johannes Richstätter (1968) bringen farbiges Licht in den Raum und verbinden Moderne mit sakraler Symbolik.

Das Gemeindeleben heute

Seit 1952 ist Mülfort eine eigenständige Pfarrei, und St. Paul bildet ihr Herzstück. Hier finden nicht nur Gottesdienste statt, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen sowie Aktivitäten der Bruderschaft. Pfarrbriefe und Chroniken zeigen, dass die Kirche bis heute ein lebendiger Mittelpunkt des Stadtteils ist.

Die Geschichte von St. Paul in Mülfort ist eine Geschichte von Aufbruch, Zerstörung und Neubeginn. Sie erzählt von Menschen, die trotz schwerer Zeiten an ihrer Vision festgehalten haben. Das moderne Gotteshaus an der Altenbroicher Straße erinnert noch heute daran, wie stark Glauben und Gemeinschaft eine ganze Ortschaft prägen können.

St. Paul Mülfort 2024

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