FDP: Die Erbschaftsteuer gehört abgeschafft
Der nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende Henning Höne hat sich im Gespräch mit der WELT für die Abschaffung der Erbschaftsteuer in direkter Linie ausgesprochen. Die Steuer, die insbesondere bei Erbschaften zwischen Eltern und Kindern fällig werden kann, sei ein falsches Signal und belaste Familien unnötig.
„Wir müssen viel mehr dafür tun, dass mehr Menschen wohlhabender werden – und nicht überlegen, wie man denjenigen, die schon etwas haben, noch mehr wegnimmt“, erklärte Höne. Aus Sicht der Liberalen sei es Aufgabe der Politik, Vermögensaufbau für breite Schichten zu erleichtern, statt bestehendes Eigentum zu besteuern.
Die FDP verweist seit Jahren darauf, dass die Erbschaftsteuer häufig zu Doppelbelastungen führe, da das vererbte Vermögen zuvor bereits durch Einkommen- oder Unternehmenssteuern besteuert worden sei. Kritiker sehen darin zudem ein Hindernis für die Weitergabe von Familienunternehmen.
Statt auf höhere Abgaben zu setzen, fordert Höne, der Staat müsse Anreize schaffen, damit mehr Menschen Rücklagen bilden und Eigentum aufbauen können. „Gerade in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen ist es wichtig, die Hürden für Vermögensbildung abzubauen“, betonte der FDP-Landeschef.
Ob die Forderung nach einer kompletten Abschaffung der Erbschaftsteuer politische Mehrheiten findet, bleibt jedoch offen. SPD und Grüne plädieren eher für eine stärkere Belastung großer Vermögen, um den gesellschaftlichen Ausgleich zu fördern.