Mönchengladbach schafft bessere Bedingungen für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. 2017 hat die Verwaltung mit dem Masterplan Nahmobilität einen wichtigen planerischen Grundstein zur Förderung dieser beiden umweltfreundlichen Verkehrsformen gelegt. Was seitdem alles umgesetzt wurde und welche Projekte kurz-, mittel- und langfristig auf der Agenda stehen, hat die Verwaltung jetzt in einem Sachstandsbericht den zuständigen Fachpolitikern vorgestellt.
Auto, Bus-, Rad- und Fußverkehr sollen gleichberechtigt sein.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs: „In unserer städtischen Gesamtstrategie haben wir uns das Ziel einer zukunftsfähigen Mobilität gesetzt, bei der Busfahren, Zu-Fuß-Gehen oder Radfahren gleichberechtigte Alternativen zum Auto sind. Dafür schaffen wir Schritt für Schritt die notwendige Infrastruktur und nehmen trotz schwieriger Haushaltslage das nötige Geld in die Hand. Wir stellen die Sicherheit und den Komfort für alle Verkehrsteilnehmenden in den Vordergrund und wollen verstärkt Fördermittel nutzen.“
Lange Liste an Maßnahmen liegt schon vor
Vier Seiten lang ist die Stichpunktliste mit den bereits umgesetzten Maßnahmen, die die Verwaltung jetzt im Ausschuss für Umwelt und Mobilität vorgelegt hat – und das ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die schiere Menge der Punkte zeigt, an wie vielen Stellen im Stadtgebiet bereits an der Förderung der Nahmobilität konkret gearbeitet wird und wurde. Die Auflistung umfasst unter anderem Sanierungen an bestehenden Rad- und Gehweganlagen, den Ausbau der Radinfrastruktur, die Einrichtung von barrierefreien Querungshilfen, also zum Beispiel Zebrastreifen, oder Machbarkeitsstudien für geplante Radschnellverbindungen. Doch nicht nur reine Bauthemen helfen, den Fuß- und Radverkehr in Mönchengladbach zu fördern. Auch die Öffnung von bislang 178 Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung, Umbauten an Ampelanlagen, eine steigende Zahl an Parkmöglichkeiten für Fahrräder und der Winterdienst auf wichtigen Radwegen tragen hierzu bei. Ebenso wie die zwei städtischen Förderrunden zur Anschaffung von Lastenrädern letztes Jahr und diverse Kampagnen, etwa die jährlich stattfindende „Europäische Mobilitätswoche“ und die Aktion Stadtradeln.
Traditionell gute Auto-Infrastruktur. Die Zeit ist fällig für eine Verkehrswende!
Technische Beigeordnete Claudia Schwan-Schmitz, zuständig unter anderem für Mobilität: „Mönchengladbach ist eine Stadt mit traditionell guter Auto-Infrastruktur. In diesen Zeiten gilt es, auch andere Mobilitätsformen zu stärken und die notwendige Verkehrswende zu schaffen. Das ist für mich eine spannende Aufgabe, die ich gerne auf Basis des Erreichten weiter vorantreibe – zusammen mit meiner Fachverwaltung, aber natürlich auch mit den Mönchengladbacherinnen und Mönchengladbachern.“
Die Fortschritte sind im Straßenbild sichtbar.
Die jüngsten Fortschritte bei der Förderung der Nahmobilität lassen sich an vielen Stellen im Stadtgebiet beobachten. Prominente Beispiele sind die im August eingerichtete „Protected Bike Lane“ auf der Hohenzollernstraße oder die neue Radspur auf der Stepgesstraße, die die „Blaue Route“ an die Gladbacher Innenstadt anbindet. Auch auf der Dahlener Straße in Rheydt wurde vor einiger Zeit bereits ein Radfahrstreifen für sicheres Radeln auf der Fahrbahn eingerichtet. Eine besonders smarte Lösung für Fußgänger wurde auf der Fliethstraße realisiert. Eine Künstliche Intelligenz verlängert hier automatisch die Grünphase, wenn besonders langsame Fußgänger oder große Gruppen die Straße queren. Der Fußverkehr profitiert neben der Schaffung von Querungsstellen und Bordabsenkungen zudem häufig unmittelbar von stadtgestalterischen Maßnahmen. Im Geropark wurde die Wegeführung im Rahmen der Umgestaltung neu gebaut und beleuchtet und lädt nun stärker dazu ein, Strecken zwischen Gladbach und dem Westend zu Fuß zurückzulegen.
Am Platz der Republik sind die städtebauliche Neuordnung und die Herausnahme des KfZ-Verkehrs ein Plus für den Fußverkehr. So werden die Quartiere östlich des Hauptbahnhofs – darunter auch die Seestadt – fußläufig besser an Bahnhof, ZOB und Hindenburgstraße angebunden. Auch der Radverkehr hat profitiert. Zwischen Lürriper Straße, Platz der Republik und dem Tunnel an der Heinrich-Sturm-Straße wurde eine ehemalige Autostraße zum ersten Teilstück der Radachse Ost, die den Hauptbahnhof mit dem Stadtteil Geneicken verbinden soll.
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Fuß- und Radverkehr muss langfristig geplant werden
Trotz vieler bereits abgeschlossener Maßnahmen geht es in Sachen Nahmobilitäts-Förderung konstant weiter. Denn gute Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen und zu erhalten, ist eine Aufgabe, die langfristig und dauerhaft angelegt ist.
Planung von Schul-Radwegen vor Radschnellverbindungen!
Nächstes Jahr etwa wird die Bettrather Brücke als Fahrrad- und Fußgängerbrücke neu gebaut. Bereits in diesen Tagen wird in der Bettrather Straße und der Peter-Nonnenmühlen-Allee eine Fahrradstraße eingerichtet. Damit wird der Anfang für eine Radschnellverbindung gemacht, die einmal bis Krefeld gehen soll. Auch der Radschnellweg zwischen dem Nordpark und Wolfsittard soll zeitnah bis Rheindahlen verlängert werden, und perspektivisch sogar über Wegberg ins niederländische Roermond führen. Beide geplanten Radschnellverbindungen sind Bestandteil eines Gesamtregionalen Radverkehrskonzept, das Mönchengladbach gemeinsam mit anderen Kommunen des „Rheinischen Reviers“ unter Federführung des Zweckverbands Landfolge Garzweiler erarbeitet hat.
Mönchengladbach: Die Planung von Schul-Radwegen in der Stadt sollte Vorrang vor der Radschnellwegplanung haben. @hhaupts
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