Startseite » FDP fordert Aufklärung: Jagd entlang des Niers sorgt für Empörung

FDP fordert Aufklärung: Jagd entlang des Niers sorgt für Empörung

Jagt an der Niers Mönchengladbach

Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Personengruppen beobachtet, die in den frühen Morgenstunden entlang des Niersgrünzug – insbesondere im Bereich zwischen Odenkirchen und Schloss Rheydt – auf die Jagd nach Nutrias und Stockenten gehen. Was auf den ersten Blick wie reguläre Wildtierkontrolle erscheinen mag, sorgt bei Anwohnern zunehmend für Empörung.

Kritik entzündet sich vor allem am Umgang mit den Tieren: Mehrfach wurde berichtet, dass vermeintliche Jäger mit noch lebenden, angeschossenen Tieren am Gürtelbund unterwegs waren – ein Vorgehen, das nach Ansicht vieler Beobachter weder tierschutzkonform noch waidgerecht ist. Die Vorfälle werfen ernsthafte Fragen hinsichtlich der fachlichen Qualifikation der eingesetzten Jägerschaft auf.

„Es kann nicht sein, dass im Namen des Tier- oder Naturschutzes Tiere auf diese Art und Weise gequält werden“, so Daniel Winkens, Vorsitzender der FDP Mönchengladbach. Auch Tierschützer sprechen von einem „offensichtlichen Verstoß gegen die Grundprinzipien waidgerechter Jagd“.

Die FDP Mönchengladbach fordert nun Aufklärung. Wie und an wen werden Abschussgenehmigungen für die Jagd im städtischen Gebiet vergeben? Welche fachlichen Kriterien müssen erfüllt sein? Und wer kontrolliert die Einhaltung tierschutzrechtlicher und jagdrechtlicher Vorgaben?

„Für uns steht das Tierwohl an erster Stelle. Wir fordern eine umfassende Prüfung der bisherigen Vergabepraxis sowie klare, transparente Kriterien für künftige Genehmigungen“, so Patrik Lademann-Peters, Co-Vorsitzender der FDP Mönchengladbach. Man wolle im Stadtrat eine entsprechende Anfrage einreichen, um Klarheit für Mönchengladbach und seine Bürger zu schaffen.

Neben der juristischen Dimension sehen viele Beobachter auch ein Problem in der öffentlichen Wahrnehmung. „Solche Bilder von angeschossenen Tieren, die lebend transportiert werden, sind nicht nur tierschutzrechtlich bedenklich – sie schaden auch dem Ansehen aller seriösen Jäger“, so Henning Haupts von FDP Ortsverband Süd.

Die Stadt Mönchengladbach ist jetzt gefordert, auf die Fragen der FDP zu reagieren – und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Hier ein Auszug des Fragenkatalogs:

  1. Genehmigungspraxis:
    • An wen wurden in den letzten drei Jahren Abschussgenehmigungen im genannten Gebiet erteilt?
    • Welche Kriterien (z. B. fachliche Qualifikationen, jagdrechtliche Voraussetzungen) müssen Antragsteller erfüllen?
    • Gibt es Ausschreibungen oder erfolgt die Beauftragung direkt?
  1. Kontrolle und Aufsicht:
    • Welche Kontrollmechanismen bestehen seitens der Stadtverwaltung oder anderer Behörden, um die Einhaltung tierschutzrechtlicher und waidgerechter Jagdpraktiken sicherzustellen?
    • Wer ist konkret für die Kontrolle vor Ort zuständig und in welchem Turnus erfolgen Kontrollen?
  1. Dokumentation und Beschwerden:
    • Liegen der Stadt Beschwerden von Anwohnern oder Dritten über Jagdvorgänge oder mutmaßlich tierschutzwidriges Verhalten vor?
    • Falls ja, wie wurde diesen Beschwerden nachgegangen und mit welchem Ergebnis?

Die Antwort der Stadtverwaltung wird hier ausgegeben.

🤞 Infos aus Mülfort | Dohr!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung